Schloss Neuschwanstein (Südbayerisch: Schloss Neischwanstoa) ist ein historistisches Schloss aus dem 19. Jahrhundert im äußersten Süden Deutschlands, nahe der Grenze zu Österreich. Es befindet sich in Schwaben, Bayern, in der Gemeinde Schwangau, oberhalb der Ortschaft Hohenschwangau, in der sich auch Schloss Hohenschwangau befindet. Die nächstgelegene größere Stadt ist Füssen. Das Schloss erhebt sich über der engen Schlucht des Pöllatbachs, östlich des Alpsees und des Schwansees, nahe der Mündung des Lech in den Forggensee.

Obwohl die Münchner Residenz, die Hauptresidenz der bayerischen Monarchen, zu den umfangreichsten Schlossanlagen der Welt zählte, verspürte König Ludwig II. von Bayern das Bedürfnis, den Zwängen zu entfliehen, denen er sich in München ausgesetzt sah, und ließ Schloss Neuschwanstein am abgelegenen Nordrand der Alpen errichten – als Rückzugsort, aber auch zu Ehren des von ihm sehr bewunderten Komponisten Richard Wagner.

Ludwig entschied sich, das Schloss aus seinem Privatvermögen und durch umfangreiche Kredite zu finanzieren, anstatt es mit bayerischen Staatsmitteln zu finanzieren. Der Bau begann 1869, wurde jedoch nie abgeschlossen. Das Schloss sollte dem König als private Residenz dienen, doch er starb 1886. Kurz darauf wurde es der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Seitdem haben mehr als 61 Millionen Menschen Schloss Neuschwanstein besucht. Jährlich besuchen mehr als 1,3 Millionen Menschen das Schloss, im Sommer sogar bis zu 6.000 pro Tag.